Fachbeiträge

von Carlo Vagnières

Mit Kalk hat man schon immer Gilbedurchschlag isoliert.

Hier eine Anregung aus unserer Praxis

Von Carlo Vagnières 

 

Welcher Profi kennt sie nicht, die Wände in alten Häusern, die wenn man sie mit wässrigen Farben streicht, immer wieder gelbe Stellen durchschlagen lässt, egal wie oft man sie streicht.

Mit Kalk lassen sich solche Stellen gut zurückbinden. Es ist zwar jeweils ein wenig irritierend, denn beim ersten Anstrich, im Bild mit unserer Kalk Wandfarbe Artikelnummer 315, wird die Gilbe erst so richtig hervor treten und viel stärker werden als sie ursprünglich war. Beim zweiten Anstrich hingegen wie man auch in dem Bild sehr gut sieht, wird die Gilbe vollständig zurückgebunden.

Es kommt allerdings vor, dass es schon mal einen dritten Anstrich braucht, das ist dann doch aber eher selten. Man kann das natürlich auch mit reinem Sumpfkalk machen und nicht mit der Kalkwandfarbe, da muss man allerdings mit 3-4 Anstrichen rechnen, bis die Gilbe nicht mehr durchschlägt.

Im vorliegenden Fall arbeiteten wir in einer Backstube. Wir mussten sämtliche alten Dispersions-Anstriche, vollständig entfernen. Das war insgesamt immer noch günstiger als den 100-jährigen sehr gut haftenden Verputz zu entfernen und durch einen neuen zu ersetzen. Nachdem die alten Anstriche vollständig entfernt waren, wurden die bekannten Gilbe-Durchschlag-Stellen, die sich unter den dichten Abstrichen gebildet hatten, sichtbar. Oft ist die Ursache ein Wasserschaden, aber auch Kondenswasserbildung.

Für den ersten Anstrich haben wir der Kalk-Wandfarbe eine Zugabe von 30 % Marmorgries gemacht. Das ergibt eine wunderbare Kalkschlemme, welche die gröbsten Unebenheiten schon mal ausgleicht.

Den zweiten Anstrich machen wir dann mit der Kalkwandfarbe, so wie sie ist.

Das sind also insgesamt 2 Anstriche, womit die Gilbeflecken meistens behoben sind.

Kalk ist einer der erstaunlichsten Baustoffe, wenn man ihn erst mal kennt und wenn man erst verstanden hat, wie er funktioniert, wird Kalk zu einem universell einsetzbaren Baustoff. Und noch was, Kalk hat man immer zum Isolieren von Gilbedurchschläge gebraucht. Die andere, dem einen oder anderen bekannte Methode besteht im zumischen von frischem Kuhdung, das funktioniert zwar, ist aber nicht überall möglich und in den allermeisten Fällen auch gar nicht nötig. 

Übrigens sind auch Kaseinfarben leicht gilbeisolierend. Punktuell lassen sich Gilbeflecken via Schnelltrocknung z.B. mit einem Föhn sozusagen überlisten. Es trocknet einfach so schnell, dass die Gilbe gar keine Zeit findet, um durchzuschlagen.

 

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